Als Besuch angemeldet, war ich am 4. September 2014 zu Gast daheim bei Dalgaards & Jordans, wenn man das so sagen darf und oder kann.
Kennengelernt hatten wir uns auf einem der Vinocamp VCDs am Campus Geisenheim in Rüdesheim der Vorjahre und so kam es, dass ich mir einmal die Herkunft der Weine (leider nur) erklären ließ.
Freundlichst willkommen geheißen und hofiert durfte ich mit Lars Dalgaard die rheingauer & mittelrheinischen Rieslinge vom Martinsthal und Fürstenberg probieren. Ein rundum gelungene Kollektion , welche ihre Herkunft wiederzugeben vermag.
Nov. 2018 – Riesling Fürstenberg Mittelrhein 2013
Anfangs dachte ich mir: Ich les‘ überall ‚Benchmark-Riesling‘ … zumindest als ich einmal ein wenig gezielt die Augen offen gehalten habe … und ich dachte mir weiter:
Wenn Wein in Kunststilen interpretiert werden kann, dann ist das für mich die Verkörperung des Klassizismus !
Ein Riesling der im Glas steht, als wolle er da für sein Dasein bewundert werden. Von Vergleich kann fast keine Rede sein, denn im Klassizismus vergleicht man nicht, man hat zu staunen (!) und zu genießen ! Man soll das Geschaffene als ein großes Werk ansehen und es versuchen zu erfahren. Ein Riesling alter Reben, welcher mit anständiger Säure und scheinbar überdurchschnittlicher Salzigkeit, als eine Art ‚Wein-Loreley‘, in kalten Stein gemeißelt das Terroir wiederzugeben versucht.
Nase: kühl, schöne Zitrusanklänge, leicht Kornapfel-ig – frisch | Mund: dicht, kompakt, sehr würzig – tendenziell gen Schiefer, dennoch extrem elegant-schlank-unnahbar, langer Abgang/Nachhall | Trinkfluss: hoch !
Ein sehr guter Riesling aus einer zu beachtenden Kollektion !