Ohne lange Umschweife möchte ich das Gröbste zum Wein erzählen. Gesehen hatte ich diesen Riesling Kabinett feinherb von 2017, weil er präsentabel auf einem raumfüllenden Regal in einem privat geführten Supermarkt stand und mich das Etikett angesprochen hatte. Als Freund der Kunst und von lokalen lagenreinen Weinen, konnte einfach nicht ‘Nein!’ sagen und musste den weißen Württemberger einfach mitnehmen. Also kam der 2017er Riesling vom Weingut Keck aus Niedernhall mit.

Vom Wein selbst erhoffte ich mir an der Kasse schon nicht sonderlich viel, da der Wein im EDEKA Mielich in Feuchtwangen an seinem ‘Standplatz’ viel Helligkeit ausgesetzt war. Nichts desto trotz griff ich zu und und wollte mich überraschen lassen, aber nicht zuletzt auch aufgrund des günstigen Preises von unter 7€ (meine ich mich zu erinnern). Dem Etikett nach – hätte ich hier aber irgendwie auch etwas Gewagtes, Besonderes, wirklich Leckeres erwartet. Schließlich wurde vom norddeutschen Künstler Wolfgang Müller ‘entworfen’, wenn ich richtig gelesen habe. Ich dachte Gleich und Gleich gesellt sich gern: Große Kunst = großer Wein ! … darüber hätte ich mich auf jeden Fall gefreut.

Der Wein kommt aus einer der nörlichsten Ecken Württembergs – dem Kochertal. Zum Verständnis: im nord-östlichen Baden-Württemberg gibt es drei geographisch und geologisch und größen- und längentechnisch relativ ähnliche Flüsse. Alle fließen quasi gen Nord-Westen und enspringen etwa zwischen Aalen und Rothenburg ob der Tauber und an allen dreien wird Wein angebaut. Der südlichste Fluss ist die Kocher, welche wie die Jagstin den Neckar mündet. Die Kocher ist der am zweitstärksten mäanderte Fluss (nach der Jagst).

Unser Anliegen ist es, dem Weinfreund einen gesunden und rückstandslosen Wein zu bieten. Den Weinbau naturnah, in Harmonie mit den hier vorkommenden seltenen Wildpflanzen, wie z.B. Wildtulpen, Traubenhyazinthen und Salatrapünzchen zu betreiben. Zu Gunsten der Qualität setzen wir auf geringe Erträge und einen schonenden Weinausbau.

Weingut Keck

Wenn man dieser Maßgabe Glauben schenken darf, freilich ohne dass sich dafür irgendwo Belege finden kann (leider), was ich tue, dann ist das auf jeden Fall sehr gut ! Klar wäre eine Bio-Zertifizierung noch besser, aber ich glaube, dass dafür das Weingut ‘zu klein’ ist. (Ja zu klein gibt es dafür nicht, aber wenn man der Meinung ist, dass man das nicht bezahlt bekommt, … ja dann ist es verzwickt.)

Zum Wein: Ausstattung: Top ! Farbe: gelb-goldig – er schaut echt zum hinterkippen lecker aus, aber etwas weniger goldig, als bei mir da auf dem Bild. Zum Geschmack kann ich leider nicht viel Positives sagen. Ich finde den Wein leider zu unausgewogen, die Säure zu sehr im Vordergrund und fruchtige Aromen unausgereift und da wenig präsent. Hier mangelt es an dem, was einen Weinfreund eben die Freude bereitet. Es kam mir so vor, als wäre der Riesling unentschlossen ober ein Kabinett oder doch ein Tafelwein sein soll. Für meinen Geschmack ist es leider nur ein durchschnittlicher Tafelwein, da das was man von einem Kabinett – egal ob trocken oder feinherb bzw halbtrocken – erwartet, leider nicht erreicht wird. Ich hatte leider keine Freude am Wein, dafür aber am kunstvollen Etikett ! Schade.

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