Um einmal ganz ehrlich zu sein .. eigentlich interessiert es niemanden, aber sei’s drum.
Es ist zum Glück mein non-profit-Wein-Tagebuch-Blog und ich kann schreiben was mir in den Sinn kommt.

Ich habe jetzt nach 8 Monaten wieder einmal die Kraft gefunden hier ein paar Zeilen zu schreiben. Es ist nie einfach, wenn sich ganz grundlegende Dinge ändern. Wenn man nach bald 5 Jahren im Streit kündigt, wenn eine Beziehung das 7. Jahr nicht überlebt und man sich selbst im Strudel der eigenen Unzufriedenheit dreht, ohne effektiv sich selbst dort herauspaddeln zu können, so sehr man es versucht.

Dann stimmt auf einmal das Setup nicht mehr, weil man eine neue Kamera hat, weil man die alte im Flieger vergessen hatte und sich irgend jemand das scheiß Ding eingesteckt, hat trotz sofortiger Meldung .., die wp-Bearbeitungsmaske überhaupt nicht mehr die gewohnte ist und das erstellen der Beiträge nur noch schwerer wirkt, zumal Win11 sich teilweise noch unkooperativer verhält, als Win10 .. anbei ein kleines Hoch auf Win7. .. Es kann eigentlich nur besser werden.. aber ich will nichts provozieren. Genug gejmmert.. zum Wein ! Onkel Heiner Seiner Silvaner 2020 !

ALSO: Am 15. August war wieder einmal das FÖW-Treffen des Jahres im ehemaligen Klostergarten der Vogelsburg oberhalb von Volkach. .. bzw. eigentlich Escherndorf – vis a vis von Nordheim am Main. Und wieder einmal war es auch ein Treffen um die einem bekannten Personen wieder einmal zu treffen und neue interessierte Leute kennenzulernen, welche diese Veranstaltung das erste Mal besucht hatten.

Das wirklich großartige an der Veranstaltung .. sind der Umstand an diesem einen Tag im Jahr und die Winzer selbst. Es herrscht eine angenehm Ruhe und man kommt wunderbar in die Gespräche. Wer nicht dort war, hat wie immer etwas verpasst.

Und wie sollte es nicht anders sein, durfte ich den 2020er Onkel Heiner Seiner mitnehmen.

Im Gegensatz zum 2017er handelt es sich hierbei nicht mehr um einen Grauburgunder, sondern einen Silvaner ! Der wurde natürlich ebenso auf der Maische vergoren und relativ sanft abgepresst. Im Glas zeigt sich ein herrliches tiefes gold-gelb mit klaren orange farbenen Anteilen. Ich schreibe das extra so, weil der hier nicht im Glas schwimmt wie eine völlig durchoxidierte Suppe. Dieser Silvaner hat Spannung, kühle, eine oxidative Struktur und Nase, aber auch recht ansprechende Phenolik, die einen sogesehen nicht verschreckt, sondern anlockt !

Ich hab mir zum Mittag mal eine klassische Pasta Pomodoro zum Orange Silvaner gebaut um der angenehm frischen Säure auch etwas säurehaltiges entgegenzusetzen. Hat besser gepasst, als ich es anfangs für möglich gehalten hätte, aber ich muss auch betonen, dass ich Säure mitunter wirklich sehr mag !

Auf der Zunge wirkt er so elegant UND aber auch zielstrebig, wie auch Christians und Alexandras Umgang mit den Reben und die Weinbergsbearbeitung. Onkel Heiner Seiner ist noch angehmer geworden, noch trinkbarer, noch feiner ! Es soll eigentlich nicht mal in einen Lobgesang ausarten, aber das ist genau das, was man sich wünscht, ohne dass es einen nerven oder langweilen würde … was ja mal vorkommen kann.. zum Glück weiß der Herr Ehrlich ziemlich genau was er da so macht und auf die Flaschen bringt. Elegant im Sinne von recht rund auf der Zunge ohne anstrengend zu sein und zielstrebig im Sinne von im Abgang bzw. danach gefühlt am fruchtigsten vom Ganzen Auftreten und dadurch aktiv einen weiteren Schluck einfordernd .. animierend lecker !

Ein kleines Geheimnis ist Christians Philosophie, welche sich ganz klar hin zur Flaschenreife statt der Fassreife bewegt. Ich glaube damit hat er definitiv auf das richtige Pferd gesetzt. In meinen Augen sind der Vorteil auf jeden Fall, dass die Säure in diesem Fall noch wunderbar frisch wirkt und den Wein sehr trägt und prägt. Es gibt natürlich auch noch andere wirtschaftlich Vorteile, die möchte ich jetzt aber nicht thematisieren, da das mit dem Silvaner hier nicht viel zu tun hat.

Also zusammenfassend: Onkel Heiner Seiner 2020 ist absolut gelungen und empfehlenswert !

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