Riesling Max 2013 Von Othegraven

Max Riesling – was das sein soll, fragen Sie sich sicherlich ? Kurzum: Eine Riesling Cuvée von Thea und Günther Jauch und eine Würdigung von Max von Othegraven, einer der prägendsten Personen in der Geschichte des Weinguts.
Mit dem Weinbau ist Familie Jauch im Metier auch besser bekannt als Weingut Von Othegraven in Kanzem an der Saar. Als VDP-Gründungsmitglied und 100%iges Riesling-Weingut besitzt der Betrieb inzwischen einen großen Erfahrungsschatz in Sachen naturnaher Riesling-Weinbau. Klare Fürsprecher dafür sind die reine Handlese, was in derart steilen Lagen im Grunde auch gar nicht anders geht, wenn man einen ehrlichen und hohen Qualitätsanspruch hat, eine späte Lese – gewünscht vollreifer Trauben und die Zeit, welche man hier den Weinen einräumt. Eine verzögerte Gärung spricht im Hause Othegraven für Qualität, da man hier eine Steigerung der Qualität auch direkt mit einer Erhöhung der Komplexität der Weine verbindet.

Von Othegraven MAX 2013 (Glas: Spiegelau – Style)

Obgleich Günther Jauch die am meisten assoziierte Person mit dem Weingut Von Othegraven ist, tragen wahrscheinlich viele der Weine mehrheitlich die Handschrift des langjährigen Geschäftsführers und Chef-Önologen Andreas Barth. Er führte höchstwahrscheinlich auch als erster im Hause v O den Begriff Cru ein, für eine freiere und bessere Möglichkeit der Interpretation einer ausgezeichneten Lage bzw. einer Region, ohne die Rebsorte in den Vordergrund stellen zu müssen. Aktuell vinifiziert von Othegraven 16,5 ha Riesling auf vier Saar-Toplagen, wovon die beiden größten der Kanzemer Altenberg und der Ockfener Bockstein sind.

Der Max Riesling ist von der Sachlage her ein VDP Gutswein und dementsprechend im genaueren eine Cuvée von mehrheitlich Kanzemer Altenberg Riesling, welcher wohl mit weinbergseigenen Umgebungshefen vergoren worden ist. Ob der Max nun ein klassischer Sponti ist, ergibt sich dem normalen Kunden nicht direkt, soll ihn aber auch nicht weiter interessieren. (laut der-weinmakler.de Ja) Fakt ist, dass der Max meist zwischen ca. 5 – 7 Gramm Restzucker und Säure / l abgefüllt wird und der 2013er von beidem in etwa 6g besessen hatte. Nach 6 Jahren, was doppelt so viel ist, was das Weingut selbst als Lagerfähigkeit angibt, zeigt er sich gefühlt noch minimal trockener als bei der Füllung und in schön gereiftem Zustand mit angenehmer Säure & Frische.

Seine Reife spiegelt sich primär in weniger vordergründigen Fruchtaromen und einer dezenten Firne wieder. Ich muss feststellen, dass ich Ihn gern auch schon vor 3 Jahren hätte öffnen wollen, ihn im jetzigen Stadium aber ebenso schätze.

Die klassischen Riesling Steinfruchtaromen sind noch gut wahrnehmbar, wenn auch nicht mehr vollends präsent.

‘Wein des Monats’ Max Riesling 2011

Direkt nach dem Öffnen existierte noch Weinbergspfirsich, welcher jedoch nach 1-2 Tagen aber nicht unerwartet verflogen ist. Übrig geblieben sind eine feine, weiche und gut integrierte Säure sowie angenehme eine Salzigkeit bzw. Mineralität. Er glänzt mit Cremigkeit, Reife und vollem Mundgefühl, ohne aufdringlich zu sein. Ein Mund voll Riesling mit würzigem Abgang, der nicht allzu rasch vergeht. Eine schöne, runde, erwachsene Sache, auf dem Niveau der Zeit !

Ich finde, dass der Max Riesling in optimalem Zustand ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweist und u. U. mit gut und gerne 90 P. bewertet werden kann oder gar sollte.

Spontan entschieden: Für mich ein schönes zum Wein passendes Lied ! 🙂
Wobei die die erste Strophe auch sinnbildlich verstanden werden kann, denn niemand ist unfehlbar – und schon gar nicht in objektiven Urteilen. 😉

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