Ich hatte schon einmal über diesen Wein geschrieben, da war es aber noch ein 2015er Modell. Jetzt .. also im Winter 2023 hatte ich mal eine neuere Flasche am Wickel und muss sagen: Das ist absolut spannender und interessanter Stoff !

Nochmal für alle, denen dieser Weinbaubetrieb nichts sagt: Johann Peter Flisch hatte das Weingut und die Lagen vom Winzer Schnell aus Maienfeld übernommen und führt den Betrieb seither Seite an Seite mit Christina Maurer.

bündner pinot gris 2015 - Flisch - Maienfeld - Schweiz - bioauthentisch

Nachdem ich für http://weinlagen-info.de/ versucht hatte alle Weinlagen etc. von Graubünden ‚einzutragen‘, viel mir auf, dass ich bisher nur die gehypten Gantenbeins, den im Januar 2016 insolvent gegangenen Cicero Weinbau aus Zizers und eventuell im Herbst 2011, als ich im Waldhaus Flims Resort arbeitet, auch einmal ein Weingut aus Trimmis probiert hatte. Mehr aber nicht. Das sollte sich nun ändern ! Aber ja doch, die Preise für Graubündener Wein liegen gefühlt ein wenig über denen vom Tessin und vom Genfer See, welche ich auch sehr gern habe bzw. trinke. Und da kam das Weingut Schnell auf meine Liste. Ich fand ein biologisch bzw. ‚bioauthentisch‘ arbeitendes Weingut in Maienfeld. 2,5 Hektar Rebfläche bewirtschaftet das Weingut und produziert kaum 20.000 Flaschen im Jahr !

Blauburgunder 2018 von Christina Maurer und Peter Flisch - Weingut Schnell - Graubünden

Die Philosophie welche hier zum Tragen kommt sucht sogesehen auch überregional Ihresgleichen ! Es wird auf chemisch- synthetische Spritzmittel, Kupfer, Schwefel, Herbizide und Kunstdünger gänzlich verzichtet. Die Rebe und vor allem der Boden wird als Permakultur behandelt. Handlese ist ein Muss und soll selbstverständlich höchste Qualität zur Folge haben. Alle Weine entstehen mit viel Herzblut, Zeit und Ruhe.

Rechts auf der Flasche ist auch das Logo des eigenen kleinen bio-Labels, welches irgendwo über Demeter rangiert, ohne die esotherischen bzw. kosmischen Elemente. Es geht um super authentisches biologisches und naturverträgliches Arbeiten in der Natur ohne einen zu hohen Produktionsdruck bestimmen zu lassen.

Der pinot gris von 2018 ist wie die anderen Weine des Weinguts auch ein absoluter ‚Slow Wine‘ wenn man diese Kategorie einmal ausrufen möchte. Dieser ziemlich orange farbene Graue Burgunder hatte einiges an Maischestand mitbekommen und hat eine kernige und zugleich feine Textur .. das ist absolut verrückt und spannend. Die Aromatik ist puristisch ud phenolisch, wie ich es in der neuere Vergangenheit eher aus dem Raum Franken gewohnt war. Es ist definitiv nix für ‚Fruchtikusse‘ oder dererlei. Ein Wein, den man auch geöffnet mal ein paar Tage verweilen lassen kann und sich auf das beobachten konzentrieren kann. Es kommen die verrücktesten Aromen zum Vorschein, wenngleich er seinen Ursprung nicht verschweigen kann.

In meinen Augen eines dieser ‚ leider noch ‚ unbekannten Must-Haves des schweizer Weinbaus – Flisch Wein !

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