saragio 2008 – VALDONICA – Sangiovese – Toskana

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Wenn man etwas schreiben möchte und den Einstieg nicht findet, dann erscheinen einem alle Versuche in das Thema zu leiten als schon vorher zum Scheitern verurteilte Varianten.

Also gut .. wie fange ich an: Umso so rascher man ins Thema kommt, desto schmerzloser ist es im Allgemeinen. Also !

Solch einen Wein, würde ich mir wahrscheinlich nie zulegen, da ich erstens viel zu selten im adäquat sortierten Fachhandel bin und zum anderen viel zu selten in der Toskana. Wie sollte ich also an solch eine Flasche kommen ? Richtig ! Ein Geschenk !

Diese Flasche bekam ich durch ein privates Weinwichteln von einem Weinfreund aus Nürnberg zugesandt. Glück für mich, da ich bekennender Freund des Piemonts und der Toskana bin. Auch an dieser Stelle nochmals: Vielen Dank für diesen Wein ! 😉

Gründe für meine Freude: Das Ding kommt aus der Toskana, genauer der Maremma (<Klickt das!) und ist ‚Bio‘ und ein Sangiovese, eine Rebsorte mit der ich bisher [ leider? ] noch nicht wirklich viele Berührungspunkte hatte.

Weiter im Text: Einige Monate nachdem ich den Wein bekam, brach im Weingut Valdonica bei Sassofortino (etwa 2 Autostunden südlich von Florenz) ein Feuer aus, welches dem Betrieb einen erheblichen Schaden zugefügt hatte. Über eine Spendenaktion kam eine kleine Summe zusammen, die dem Weingut in dieser schwere Stunde half, wenngleich es natürlich nicht der Verluste ersetzte, logisch.

Zu diesem Zeitpunkt war das Weingut gerade einmal das 11. Jahr im Ertrag. Wer sich ein wenig auskennt, der weiß, dass soetwas einen Betrieb sehr nah an den Rand der Existenz bringen kann. Zum Glück: Valdonica hat überlebt !

Ja, entgegen jeder Annahme (auch ich war auch überrascht) war 2008 der erste Jahrgang welcher bei Valdonica abgefüllt und auf den Markt geworfen wurde. Das Weingut wurde vom österreichischen Kinderarzt Dr. Martin Kerres erworben und aufgebaut. Von Anfang an wurde aller größten Wert auf möglichst viel Handarbeit und eine biologisch-organische Arbeitsweise gelegt. Ab dem Jahrgang 2012 sind auch die Weine ‚organisch zertifiziert‘. Ich glaub es ist ‚bio‘ gemeint.
Einen sehr informativen Artikel ohne große Abschweifungen gibt es bei weinquelle.at zu lesen. Wirklich interessant !

https://www.instagram.com/p/B4MslpcITX0

Das Weingut produziert seit jeher wohl nur 5 Weine, hat aber im Gegensatz zu dieser kleinen Anzahl gleich 9 verschiedene Varianten bzw. Klone der in Italien weit verbreiteten Rebsorte Sangiovese in den Weinbergen. Diese liegen auf den höchsten Weinlagen der Maremma auf bis zu 500m.ü.M. und genießen dort ein vergleichsweise kühleres Mikroklima der südlichen Toskana. Der Boden auf dem die Reben stehen besteht aus Vulkangestein, Lehm und Sand. Wahrscheinlich aber natürlich nicht alles genau auf einem Fleck, sondern verteilt über die 10 Hektar Anbaufläche in unterschiedlichen Ausprägungen.

Das ist in der Flasche: 100% Sangiovese, welcher eineinhalb Jahre / 18 Monate in französischen Barriques ausgebaut wurde.

Diese Zeit spiegelt sich in Farbe und Duft etwas weniger wider als man es hätte erwarten können. Das wird auch von mir positiv wahrgenommen, da so auch noch andere feine Aromen hervortreten können, ohne vom Holz ‚erschlagen‘ zu werden.

In der Nase kann man Noten von Leder, Tabak, Dörrobst, roten Beeren, ich erinnere mich an ein wenig Rumtopf, erkennen. Dieser Sangiovese hat trotz seines Alters von nun fast 12 Jahren bzw. 10 Jahren in der Flasche eine minimal kühle Nase und dezent schlanken aber geschmeidigen Körper im Mund. Eventuell ist es auf das konsequente auf spontane Vergärung mit Umgebungshefen setzen geschuldet, dass die Weine weniger ‚breit‘ erscheinen bzw. wahrgenommen werden können.

Auf der Zunge spürt man aber die ‚Kraft‘ und den Charakter der Rebsorte deutlich, eventuell helfen auch die 13,5% alc. ein wenig nach, denn die sind sehr gut eingebunden und unterstützen den Wein vorbildlich ! Beim saragio wird das ziemlich anständige >Tannin-Säure-Gerüst< recht gut erkennbar. Für mein Empfinden ist der Abgang/Nachhall weder zu kurz noch zu lang anhaltend und sehr angenehm. Anders als auf meinen Bildern hat er neben dem klassischen Granatrot mit Neigung ins bräunliche auch violette Reflexe.

Ein Sangiovese der eine zarte und zurückhaltende Opulenz mit viel Würze und Druck am Gaumen hat. Ein spannender Wein !

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Kommentare

Hallo Martin, sobald es sich einrichten lässt, komme ich gerne vorbei. Seitdem ich mich kundig gemacht hatte, wie ihr arbeitet usw. war es mein Wunsch vorbeizukommen.
soweit herzliche Grüße – Hannes

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