Attempto – Cuvée – 2017 – Herzog von Württemberg – Schloss Monrepos

Als ich letzten Sommer (jener vor dem Corona-Sommer) zum zweiten Mal in der Vinothek des Weinguts Herzog von Württemberg im Schloss Monrepos im Norden von Ludwigsburg war, wollte ich eigentlich nur eine unbestimmte Flasche für mich selbst kaufen. … Ich hatte Glück, denn ‚damals‘ gab es zum Kauf eine halbe Flasche ATTEMPTO Weißwein Cuvée gratis dazu. Und genau der war jetzt dran !

Aber mal noch kurz ein paar Infos zum Weingut Herzog von Württemberg und dem Haus Württemberg. Chef bzw. Oberhaupt der beiden Institutionen und Eigentümer des Weinguts ist „Seine Königliche Hoheit Carl Herzog von Württemberg„, dessen Stammbaum problemlos und glaubwürdig bis Ulrich I. von Württemberg, genannt Ulrich der Stifter oder Ulrich mit dem Daumen geboren 1226 († 25. Februar 1265) zurückzuverfolgen ist. (Mit vielen Fragezeichen könnte man den Stammbaum sogar bis Walaho IV. geboren vor 840 und † 891 fortführen.) Beeindruckend ! Die Regierungshistorie der Grafen von Württemberg oder im 13. Jahrhundert umgangssprachlich Wirtenperg genannt (so wie es hier und da auch heute noch ausgesprochen wird), lässt sich ab Konrad dem Ersten ab 1081 n.Chr. belegen.

Weinbau wird im Hause Württemberg wohl schon seit dem 13. Jahrhundert gekeltert, in einem eigenen Weingut bzw. der eigens dafür eingerichteten früheren Hofkammerkellerei erst seit 1677. Das sind bald aber auch beeindruckende 350 Jahre !

Heute stehen 40 Hektar (23ha weiße & 17ha rote) Weinreben im Ertrag und sollen richtig viel Terroir wiederspiegeln. Das finde ich ambitioniert, wenn man nur ein paar Lagenreine Weine auf die Flaschen bringt. Schade, da ginge bestimmt mehr.

ALSO: Komischer Name für einen Wein ? Ja, finde ich auch !
Die Erklärung woher diese Bezeichnung kommt , gibt es in einem kleinen ‚Geschichtsexkurs‘ direkt vom Weingut:

>> „ATTEMPTO“ – In jungen Jahren, anno 1468, unternahm der erste Herzog von Württemberg, Eberhard im Bart (1445 bis 1496), eine Pilgerreise nach Jerusalem, um Heilig-Grab-Ritter zu werden. Er war sehr interessiert an der lateinischen Sprache und stellte die Reise unter das Motto „Attempto“, was sich [unter anderem!] als „Ich wage es“ oder „ich versuche es“ interpretieren lässt. Das bezog sich [jedoch] nicht auf ein Gelübde, das er unterwegs ablegte, nämlich sich den Bart nicht mehr zu schneiden. Eberhard wurde zum Ritter geschlagen. Das Palmensymbol, das ihn sein Leben lang begleiten sollte, brachte er von dieser erfolgreichen Reise mit. Der Gründer der Universität Tübingen war in seiner Heimat hoch angesehen und ist im „Württembergerlied“ als „geliebter Herr“ verewigt. <<

Im Jahrgang 2016 bestand diese Cuvée noch aus den Rebsorten Weißburgunder, Riesling und Traminer. Ab dem Jahrgang 2017 bis mindestens 2019 besteht sie nun aus Riesling, Weißburgunder und Muscaris. Warum die Cuvéetierung verändert wurde, kann man genauso wenig sagen, wie es interessant ist es zu wissen.

Der Wein hat eine recht klassische klare und leicht gelbe Erscheinung und ein angenehmes und fruchtiges Bouquet.
Ich finde, dass der Attempto trotz (fein-)knackiger Säure nicht so spritzig rüber kommt, wie man es vorher vermutet hätte.
Er tendiert in meinen Augen letztendlich schon in Richtung ’sanfter‘ Weißweine, wie Traminer. Vielleicht wurde hier vollreifes Lesegut verarbeitet. In der Nase erkenne ich angefangen bei gelben und grünem Apfel über ganz dezent Quitte und florale Noten bis hin zu einem leicht exotisch Touch mit einem Anteil Zitrus einiges, aber auch nichts wirklich eindeutiges. Auf der Zunge spiegelt es sich in etwa ähnlich wieder. Anfangs noch etwas knackigere Säure und sanfter im Abgang, mit ebenso sanften nussigen Aromen. Nichts Großartiges aber nichts desto trotz macht der Wein Spaß !

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