Wer im Supermarkt jeglicher Couleur die Weine der Pfaffmanns – seit Neustem übrigens mit dem Zusatz ‚Heinz‘ – noch nicht erspäht hat, hatte wohl etwas Pech, denn eigentlich sind die Weine quasi überall zu finden. Das kommt auch nicht von ungefähr, ist das Weingut Pfaffmann aus Walsheim in der Mitte der Südpfalz doch das größte Bio-zertifizierte Weingut Deutschlands ! Exakt 400 Jahre nach Gründung des Gutes waren alle Lagen bzw. über 160 Hektar Rebfläche auf biologogische Arbeitsweise umgestellt.
Dass ich mir irgendwann auch mal eine dieser Kreationen gönne, war sogesehen nur eine Frage der Zeit. Und es traf einen vielleicht schon etwas in die Jahre gekommene Flasche Merlot-Dornfelder.
Was soll das sein ? Einfach eine simpel trinkbare Alltags-Cuvée ! So simpel die Antwort auch sein mag, gibt man sich insgesamt doch etwas mehr Mühe um allen einen bezahl-baren aber nicht zu profanen Bio-Wein anbieten zu können.
Warum ’simpel‘ und ‚trinkbar‘ ? Er ist auf ‚angenehm trinkige‘ 3g/l Restsüße und sehr verträglich niedrige 4,9g/l Säure eingestellt, wenngleich er dennoch 13% Alc. mitführt.
Die Nase ist klar und geradlinig, wenn auch nich zuuu präzise. Die Tannine sind eher weich, was Primitivo-Kunden mal dazu bringen sollte einen Pfaffmann zu erwerben, statt immer nur Salento/Manduria-Zeugs, von dem ich ingesamt nicht wirklich viel halte. Da haben die Pfaffmann-Weine weit mehr Substanz und regionale Wertschöpfung zu bieten.
In meinen Augen ist der Wein wenig spektakulär, aber das wäre auch wider der Erwartung um ehrlich zu sein. Dafür ist er aber Bio-zertifiziert, bezahlbar, geht runter wie nix und schmeckt einfach. Der Betrieb engagiert sich auch im Bereich Naturschutz und ist daher eigentlich die beste Alternative zu den modernen und oft sehr gesichtslosen Discounter-Wein-Kreationen im Bereich von 3-6€.